ST. PETERSBURG – MOSKAU II

26. bis 31. August 2021

26. August 2021

An der Straße, die um den Ilmensee herumführt, gibt es eine kleines Dorf namens Lipizy. Die einzige Sehenswürdigkeit ist die Grabstätte für die Bewohner, die im Jahr 1941 umkamen. Auf ihr steht die Betonstatue eines Soldaten. „Hier liegen unsere Väter, die wir nie zu Gesicht bekommen haben“, – sagte mir Ljubow Alexejewna Gorbatschowa. Sie war zwei Jahre alt, als die Deutschen die Mutter und den Großvater für die Zwangsarbeit mitnahmen. Die kleine Ljuba wurde von der Mutter mitgenommen. Sie wurden über Litauen nach Norwegen gebracht. Hier starb der Großvater. Sie wurden weiter ans Ziel verschleppt, von wo sie erst 1945 zurückkehren konnten.

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MOSKAU CITY, 31. August 2021

„Diese schöne Stadt hat zum großen Teil die Individualität ihres Charakters verloren, jedoch ist der Kreml noch immer unendlich interessant. Der Architekturstil in Moskau ist nicht zu begreifen. Die großen Worte byzantinisch, gotisch charakterisieren ihn gar nicht. Es gibt in Moskau Türme in Pyramidenform mit Etagen wie in Indien und auf Java.“

Alexander von Humboldt

ST. PETERSBURG – MOSKAU

23. bis 25. August 2021

Der für das Reise angeschaffte Geländewagen „Patriot“ wurde in der staatlichen Meldestelle registriert. Die Autonummer wird von einem Computer nach dem Zufallsprinzip vergeben. Unser Fahrzeug erhielt die Nummer T829 AK. „T“ kann man als Abkürzung für „Tysjatscha“ bzw. „Tausend“ lesen. Damit ergibt sich Tausend 829, das ist das Jahr der Russlandreise Alexanders von Humboldt. Natürlich ist das ein Zufall, aber eben ein seltsamer. Wir hoffen, dass uns das Nummernschild Glück bringt.

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PATROT, 25. August 2021

Dass der PATRIOT bei 70-80 k/h die maximale Geschwindigkeit erreicht, hat ein neues Bewusstsein für die Entfernung von St. Petersburg bis ins sibirische Tobolsk geschaffen. Nicht nur die Geschwindigkeit sondern auch das russische Nummernschild des PATRIOT, welches Alexandr zufällig erhielt, bringt uns Humboldt näher: T 829 AK – übertragen: 1829 (Start seiner eurasischen Expedition) Alexanders Kosmos. Was für ein schönes Zeichen …

ISHORA, 24. August 2021

Frank Gaudlitz und Alexandr Sologubov unter dem Schriftzug ЛЕНИНГРАД (LENINGRAD) am Vorortbahnhof Ishora
Foto: © Frank Gaudlitz

KOSMOS RUSSLAND. Wir sind unterwegs. Auf Humboldts Wegen.

Leningrad sah ich erstmalig 1989. Die Ankunft in der Heldenstadt verkündete ein monumentaler Schriftzug: ЛЕНИНГРАД

Alexander von Humboldt begann seine Expedition 1829 in St. Petersburg, wie auch wir 192 Jahre später von St. Petersburg gestartet sind.

Der schicksalhaften Zwischenzeit LENINGRADs sollte zum Start unserer Reise gedacht werden.

Den damaligen Standpunkt des Monuments fanden wir nicht, aber ein weiteres stand am Vorortbahnhof Ishora nahe des Bahnsteigs, zugänglich nur über einen Fussweg.

Die Stationsvorsteherin des Bahnhofs gestattete uns, diesen mit unserem PATRIOT zu befahren und an LENINGRAD zu erinnern.