Und das Ende ist der Kieg

Plakat zur Ausstellung
Fotoausstellung von Frank Gaudlitz in Regensburg

Seit mehr als drei Jahrzehnten setzt sich Frank Gaudlitz fotografisch mit der Entwicklung Russlands auseinander, beginnend 1988, den letzten Jahren der Sowjetunion, entwarf er in den 1990er Jahren anhand der Lebenssituation des Einzelnen ein psychologisches Gesellschaftsporträt dieser verlustreichen Zwischenzeit.

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Neuer Blog: Grenzland zwischen Krieg und Frieden

Moldau, Georgien, Armenien, Ukraine. Reisen in die Gegenwart.

www.grenzland-zwischen-krieg-und-frieden.de

Von August bis Oktober 2021 unternahm ich eine erste von zwei geplanten Reisen auf den Spuren Alexander von Humboldts von St. Petersburg bis ins sibirische Tobolsk. Der Reiseverlauf wurde hier auf diesem Blog Kosmos Russland. Auf Alexander von Humboldts eurasischer Reiseroute durch den Ural beschrieben.

Eine zweite Reise von Omsk bis nach Astrachan am Kaspischen Meer sollte 2022 stattfinden und das Projekt „KOSMOS RUSSLAND“ abschließen.

Der Krieg Russlands in der Ukraine hat dies für mich unmöglich gemacht. Ich kann nicht Russlands Städte und Dörfer fotografieren, während das russische Militär die Ukraine zerbombt.

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VON JEKATERINBURG BIS TOBOLSK

27. September bis 12. Oktober 2021

27. und 28. September 2021

Wir haben Alexej Makarow besucht; in kleinen Werkstätten am Stadtrand von Jekaterinburg bauen er und seine Mitarbeiter einzigartige „Burlak“-Schneemobile auf großen Rädern, die schwimmen können – Fahrzeuge, die für unwegsames Gelände und für die Tundra ausgelegt sind. Sechs dieser Fahrzeuge werden zum Beispiel beim Bau der neuen russischen Station in der Antarktis eingesetzt. In den Werkstätten trafen wir Wassili Jelagin. Er stammt aus Moskau, ist Hydrogeologe und Bergsteiger. Er ist der Erfinder des Amphibien-Fahrzeugs „Jemelja“, das beide Pole der Erde erreicht hat.

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VOM FLUSS KAMA BIS AN DEN SCHARTASCH-SEE

15. bis 21. September 2021

15. und 16. September 2021

Ochansk ist eine kleine Stadt am rechten Ufer der Kama mit einfachem Grundriss und parallel verlaufenden Straßen. Ich habe es nicht in das Museum geschafft; es war an beiden Tagen aus unverständlichen Gründen geschlossen, so dass ich nicht in der Lage war, wichtige Einzelheiten herauszufinden.

Die Abkürzung nach Perm, die etwa siebzig Kilometer lang ist, führt über eine Fähre; die Alternative entlang des Flusses umfasst mehr als 120 Kilometer.

Der Wasserstand des Flusses ist im Laufe des Sommers gesunken, und am Ufer ist ein mit Schlamm bedecktes Flößerholz zu sehen.

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VON MOSKAU BIS AN DEN FLUSS KAMA

1. bis 14. September 2021

1. September 2021

Früh am Morgen brachen wir auf in Richtung Wladimir.

Ein kurzer Aufenthalt in dem Städtchen Pokrow, das auch Humboldt besuchte.

Die Fernstraße M7 namens „Wolga“, die Nischni Nowgorod, Kasan und Ufa mit Moskau verbindet, zerschneidet die Stadt in zwei Teile. Der Verkehrsfluss geht Tag und Nacht und erschüttert sowohl Häuser als auch die menschlichen Organismen. Tausende Motoren vergiften die Luft.

Wir fuhren die Franz-Stollwerck-Straße entlang. Ihren Namen erhielt die Straße im Jahr 2000 auf Beschluss der Stadtabgeordneten, weil 1997 die Firma Stollwerck, nachdem sie Dutzende Millionen Mark investiert hatte, eine Schokoladenfabrik in Pokrow eröffnete. Die Bewohner sind geteilter Meinung über diesen Straßennamen.

Nachdem wir der Fernstraße M7 einige Minuten Tribut gezollt haben, kamen wir auf die andere Seite der Stadt. Auch hier gibt eine „deutsche“ Straße, sie trägt wenig überraschend den Namen Karl Liebknechts.

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KASAN, 9. September 2021

Auf Einladung von Ramila Abilowa, der Kustodin der fotografischen Sammlung und Kuratorin der Fotoausstellungen in der Galerie für Gegenwartskunst Kasan, hielten wir dort am 9. September einen Vortrag. Alexandr sprach über »Fotografie und Wort: Brauchen sie einander?« und ich habe mein Russlandprojekt RUSSIAN TIMES 1988-2018 vorgestellt.

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ST. PETERSBURG – MOSKAU II

26. bis 31. August 2021

26. August 2021

An der Straße, die um den Ilmensee herumführt, gibt es eine kleines Dorf namens Lipizy. Die einzige Sehenswürdigkeit ist die Grabstätte für die Bewohner, die im Jahr 1941 umkamen. Auf ihr steht die Betonstatue eines Soldaten. „Hier liegen unsere Väter, die wir nie zu Gesicht bekommen haben“, – sagte mir Ljubow Alexejewna Gorbatschowa. Sie war zwei Jahre alt, als die Deutschen die Mutter und den Großvater für die Zwangsarbeit mitnahmen. Die kleine Ljuba wurde von der Mutter mitgenommen. Sie wurden über Litauen nach Norwegen gebracht. Hier starb der Großvater. Sie wurden weiter ans Ziel verschleppt, von wo sie erst 1945 zurückkehren konnten.

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MOSKAU CITY, 31. August 2021

„Diese schöne Stadt hat zum großen Teil die Individualität ihres Charakters verloren, jedoch ist der Kreml noch immer unendlich interessant. Der Architekturstil in Moskau ist nicht zu begreifen. Die großen Worte byzantinisch, gotisch charakterisieren ihn gar nicht. Es gibt in Moskau Türme in Pyramidenform mit Etagen wie in Indien und auf Java.“

Alexander von Humboldt